Rekowski: Flüchtlingsproblem und Friedensfrage hängen zusammen

Rekowski: Flüchtlingsproblem und Friedensfrage hängen zusammen
Flüchtlingsproblematik und Friedensfrage lassen sich nach Ansicht des rheinischen Präses Manfred Rekowski nicht trennen.

"Wir sind Mitverursacher wirtschaftlicher Not, die mit Verdrängungs- und Verteilungskämpfen einhergeht und große Wanderungs- und Fluchtbewegungen auslöst", erklärte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an die Gemeinden und Kirchenkreise. Auch die deutsche Rüstungsproduktion und der Waffenhandel seien mitverantwortlich für Kriege und Gewalt, heißt es in dem Schreiben zur Ökumenischen Friedensdekade, die am Sonntag (8. November) beginnt.

Um Frieden zu schaffen hält der Theologe Konzepte für gewaltfreie Konfliktlösungen und Konfliktprävention für notwendig. Dazu gehörten unter anderem Maßnahmen zur Herstellung wirtschaftlicher Gerechtigkeit und demokratischer Strukturen sowie eine deutliche Verstärkung des zivilen Friedensdienstes. Außerdem forderte Rekowski den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland.



Besorgt äußerte sich Rekowski zur aktuellen Entwicklung der Europäischen Union, die einst mit der Vision eines großen gemeinsamen Friedensprojekts gestartet sei. "Doch in den letzten Monaten erleben wir abgrenzende, populistische und nationalistische Bewegungen." An den Grenzen würden Stacheldrähte gezogen und Zäune errichtet, kritisiert der rheinische Präses. "Europa wird zu einer Festung entwickelt in der irrigen Annahme, so Territorien, Wohlstand und Lebensstandards zu schützen."

Die bundesweite 36. Ökumenische Friedensdekade steht in diesem Jahr unter der Überschrift "Grenzerfahrung". Vom 8. bis zum 18. November finden in vielen Gemeinden Friedensgebete und Gottesdienste, Veranstaltungen und Aktionstage statt.