Husum (epd)Die Seehundbestände im Wattenmeer sind in diesem Jahr stabil geblieben, bei den Kegelrobben gab es sogar eine leichte Zunahme. Die gestiegene Zahl toter Seehunde im Herbst und Winter 2014, ausgelöst durch den Influenza-H10N7-Virus ("Grippevirus"), hätten die Bestände kaum beeinträchtigt, teilte der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein am Montag in Husum mit. Zählungen im dänischen, deutschen und niederländischen Wattenmeer hätten einen Rückgang um einen Prozentpunkt ergeben.
Nicht alle Tiere gezählt
Im gesamten Wattenmeer wurden in diesem Jahr 26.435 Seehunde erfasst, ein Jahr zuvor waren es 26.576. Auch bei den Kegelrobben sieht es gut aus: Im gesamten internationalen Wattenmeer stieg die Gesamtzahl. Wurden 2013/2014 noch 4.275 Kegelrobben gezählt (608 Jungtiere), waren es 2014/2015 insgesamt 4.521 bei immerhin 829 Jungtieren, hieß es.
Der Landesbetrieb und die Trilaterale Seehundexpertengruppe mit Sitz in Wilhelmshaven (Niedersachsen) gehen davon aus, dass sich viele Seehunde während der Zählungen im Wasser aufhalten und somit nicht alle Tiere erfasst werden. Deshalb wird die Gesamtzahl im ganzen Wattenmeer auf 38.900 Tiere im Jahr 2015 geschätzt gegenüber 39.100 im Vorjahr.