Frankfurt a.M. (epd)Die Schau "Sturm-Frauen" stellt 18 Künstlerinnen vor, die ihre Arbeiten in der Zeitschrift "Der Sturm" sowie der gleichnamigen Berliner Galerie und Bühne zwischen 1910 und 1932 zeigten. Die Ausstellung enthülle, dass Frauen viel mehr zur Kunstgeschichte dieser Zeit beigetragen haben als gemeinhin bekannt, sagte Schirn-Direktor Max Hollein am Donnerstag.
Manche Malerinnen heute vergessen
Zu sehen sind bis 7. Februar 2016 rund 280 Werke von Künstlerinnen des Expressionismus, des Kubismus, des Futurismus, des Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit, darunter Sonia Delaunay (1885-1979), Alexandra Exter (1882-1949), Natalja Gontscharowa (1881-1962), Else Lasker-Schüler (1869-1945), Gabriele Münter (1877-1962) und Marianne von Werefkin (1860-1938). Andere der gezeigten Malerinnen seien heute vergessen, sagte Hollein. Aber alle hätten dafür gesorgt, dass die damals umstürzlerischen Stile sich durchsetzten.
Keine Vorurteile
Die Kuratorin Ingrid Pfeiffer hob die besondere Rolle des Kunsthändlers und Verlegers Herwarth Walden (1878-1941) hervor, der mit der Gründung der Zeitschrift und Galerie "Der Sturm" den entscheidenden Anstoß gegeben habe. Unter den Galeristen seiner Epoche sei Walden einzigartig gewesen. Während andere höchstens einzelnen Künstlerinnen Raum boten, habe Walden mehr als 30 Malerinnen zu Ausstellungen eingeladen. "Er förderte Künstler und Künstlerinnen gleichermaßen, ohne die für die damalige Zeit typischen Vorurteile zu beachten", sagte Pfeiffer.