Bremen (epd)Die Seenotretter haben im laufenden Jahr bislang fast 500 Menschen aus Seenot gerettet oder aus Gefahren befreit. Damit sei die Einsatzbilanz 150 Jahre nach Gründung der ausschließlich spendenfinanzierten Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger durchschnittlich, bilanzierte am Donnerstag in Bremen ihr Sprecher Christian Stipeldey: "Wir sind vor größeren Katastrophen verschont geblieben." Die Seenotretter an Nord- und Ostsee rückten rund 1.900 Mal aus und kamen dabei unter anderem einem brennenden Fischkutter vor Peenemünde zu Hilfe.
Gegründet wurde die Gesellschaft am 29. Mai 1865 in Kiel. Auslöser war der Untergang des Auswandererschiffes "Johanne" am 6. November 1854 vor Spiekeroog an der ostfriesischen Nordseeküste. Beim Schiffbruch der Bark starben 84 Menschen bei tosendem Wellengang. Weil es an Rettungsmitteln fehlte, mussten die Inselbewohner tatenlos zusehen. Erst bei Ebbe konnten sie die überlebenden Schiffbrüchigen retten und die Toten bergen.
60 Schiffe im Einsatz
Sitz der Seenot-Leitzentrale ist Bremen. Seit Gründung der Gesellschaft wurden mehr als 82.000 Menschen gerettet und aus Gefahren befreit. Bei ihrer Arbeit an 54 Stationen rund um die Uhr stützt sich die Gesellschaft auf rund 1.000 Mitarbeiter, von denen sich etwa 800 freiwillig engagieren. Zur Rettungsflotte gehören 60 kleinere und größere Schiffe.