Dubai (epd)Nach dem schweren Erdbeben im Hindukusch-Gebirge versuchen Rettungskräfte weiter in die abgelegenen Gebiete vorzudringen. Pakistanische Behörden erklärten am Dienstag, dass mindestens 228 Menschen getötet und 1.620 verletzt worden seien, wie das Nachrichtenportal Dawn News berichtete. Afghanistan meldete 110 Tote und 446 Verletzte. Um die 4.000 Häuser in Afghanistan sollen komplett zerstört worden sein, hieß es. Indien, die USA und die Vereinten Nationen boten Afghanistan Hilfe an. Auch die Deutsche Welthungerhilfe bereitet ein Notprogramm vor.
Sieben Nachbeben
Die Erdstöße mit einer Stärke von 7,5 hatten am Montag im Norden Pakistans und Afghanistans schwere Schäden angerichtet. Das Erdbeben mit dem Epizentrum in der nordafghanischen Provinz Badakschan war selbst in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi und in Tadschikistan zu spüren. Es folgten sieben Nachbeben. Weil die betroffene Region zum großen Teil nur schwer zugänglich ist, ist das ganze Ausmaß der Schäden noch unklar. Es werden mehr Opfer befürchtet. In höheren Lagen müssen Obdachlose in starkem Frost ausharren.
Zwölf Mädchen bei Flucht getötet
Der Gouverneur von Badakschan, Schah Waliullah Adib, sagte, es würden Hubschrauber gebraucht, da viele Straßen durch Felsbrocken und Erdrutsche blockiert seien. In der pakistanischen Großstadt Peschawar waren zahlreiche Gebäude eingestürzt und begruben Menschen unter den Trümmern. In der Takhar-Provinz in Afghanistan wurden zwölf Mädchen wegen einer Panik bei der Flucht aus ihrer Schule getötet. Im Jahr 2005 waren an der Grenze zwischen Indien und Pakistan in Kaschmir etwa 73.000 Menschen bei einem Erdbeben ums Leben gekommen.