Berlin (epd)40 Prozent der Arbeitnehmer ab 61 sind nach eigener Aussage "hoch motiviert" bei der Arbeit. Unter den Berufstätigen im Alter bis zu 20 Jahren kann sich hingegen nur jeder Vierte sehr für seinen Job begeistern, wie die Jobstudie 2015 der Beratungsgesellschaft EY (ehemals Ernst & Young) ergab, über die die Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe) berichtet.
EY hat mehr als 2.200 Arbeitnehmer in Deutschland befragt. Überdurchschnittlich hoch war bei den Älteren der Befragung zufolge nicht nur die Motivation, sondern auch die Zufriedenheit mit der Arbeit. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) nannten sich "uneingeschränkt zufrieden" - so viele wie in keiner anderen Altersgruppe.
Der Chef als Mentor
"Die sehr niedrige Motivation der jüngeren Arbeitnehmer ist ein Alarmsignal", zitiert "Die Welt" Ana-Cristina Grohnert von der Beratungsgesellschaft EY. Die Jungen wünschten sich mehr Flexibilität und weniger starre Strukturen. Darauf müssten sich die Unternehmen besser einstellen müssten, empfahl Grohnert. Gefragt seien Führungskräfte, die sich weniger als der "klassische Chef", sondern mehr als Mentor verstehen.
Die Umfrage zeigt dem "Welt"-Bericht zufolge ferner, dass der schnelle Wandel in vielen Branchen die Arbeitnehmer zu überfordern scheint, was auf die Stimmung drückt: So belegt die Telekommunikations- und IT-Branche im Ranking der Mitarbeiterzufriedenheit mit gerade einmal 41 Prozent den letzten Platz. Deutlich mehr zufriedene Mitarbeiter gebe es dagegen bei den Verbänden (62 Prozent) und im öffentlichen Dienst (58 Prozent), wo Wandel und Unsicherheit überschaubarer sind.
Die meisten Beschäftigten fühlen sich der Umfrage zufolge vor allem durch ein gutes Verhältnis zu Kollegen angespornt. Mehr als die Hälfte der Befragten nannte das als besondere Motivation. Ein hohes Gehalt sei dagegen nur für jeden Dritten wichtig - wobei Männer (40 Prozent) dem Geld mehr Bedeutung beimessen als Frauen (26 Prozent).