Nürnberg (epd)Die meisten älteren Beschäftigten fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz wertgeschätzt. Arbeitsplatzsicherheit und die Höhe des Gehalts gleichen offenbar unangenehme Belastungen durch Zeitdruck und Arbeitsverdichtung aus, wie aus einer am Dienstag veröffentlichen Erhebung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervorgeht. Beschäftige mit hohem psychosozialen Druck am Arbeitsplatz würden ihre psychische Gesundheit jedoch schlechter einschätzen als andere Arbeitnehmer.
Im Jahr 2014 schätzten 90 Prozent der Befragten zwischen 49 und 55 Jahren ihren Arbeitsplatz als sicher ein. Ebenso viele sprachen von einer Anerkennung durch die Kollegen und 70 Prozent von einer Wertschätzung durch Vorgesetzte. Knapp ein Drittel gab eine starke Belastung durch häufigen Zeitdruck am Arbeitsplatz an. 17 Prozent erwarteten eine Verschlechterung ihrer Arbeitssituation. Etwa ein Zehntel war aufgrund mangelnder Wertschätzung durch Vorgesetzte frustriert.
Günstiges Verhältnis zwischen Anforderungen und Anreizen
Insgesamt liegt der Studie zufolge ein günstiges Verhältnis zwischen den Arbeitsanforderungen und Arbeitsanreizen bei den älteren Erwerbstätigen vor. Allerdings handele es sich bei der befragten Gruppe um eine spezifische Auswahl von Personen: "Befragt wurden Erwerbstätige, die aktuell relativ gut in den Arbeitsmarkt integriert sind, vergleichsweise stabile Erwerbsverläufe aufweisen und deren Tätigkeiten eher ein höheres Anforderungsniveau haben", sagten die Autorinnen der Studie Silke Tophoven und Karolin Hiesinger.
Für die Studie wurden in den Jahren 2011 und 2014 insgesamt 3.644 Arbeitnehmer der Jahrgänge 1959 und 1965 befragt. Themen der Erhebung waren Arbeit und Gesundheit.