Der "Ärzte"-Song war in der vergangenen Woche von null auf Platz zwölf geschossen und führe nun die Top 100 erstmals in seiner Geschichte an. Hintergrund für den Sprung an die Chart-Spitze ist die "Aktion Arschloch". Sie ruft dazu auf, den Song zu verbreiten und sich damit angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise gegen Fremdenfeindlichkeit zu positionieren. In "Schrei nach Liebe" geht es um einen Neonazi, der lauthals als "Arschloch" betitelt wird. Initiator der Aktion ist nicht die Band selbst, sondern der Musiklehrer Gerhard Torges aus dem niedersächsischen Georgsmarienhütte. Sein erklärtes Ziel war es, den Song wieder in die Charts und die Radios zu bringen.
"Eine solche Aktion mit diesem Erfolg ist einmalig in der deutschen Chartgeschichte", sagte GfK-Geschäftsführer Mathias Giloth. Die Band hat angekündigt, alle Einnahmen aus dem Verkauf von "Schrei nach Liebe" im "Ärzte"-Store an "Pro Asyl" zu spenden. Auch Verkäufer wie Amazon und Universal Publishing verzichten zugunsten der Flüchtlingsorganisation auf die Einnahmen.
Vor zwei Wochen hatte die Single "Schweigeminute" des Wiener Künstlers Raoul Haspel die Spitze der österreichischen Charts erobert. Die Aufnahme von 60 Sekunden Stille protestiert laut Haspel gegen das "Versagen der österreichischen Flüchtlingspolitik".