Zu den Exponaten gehören zum Beispiel antike Sarkophage sowie mittelalterliche Buchmalerei und Schatzkunst. Zu den seltensten Ausstellungsstücken zählt ein Papyrus mit einer der ältesten Abschriften des berühmten Briefes des Apostels Paulus über die Nächstenliebe (1. Kor. 13, 13) aus der Zeit um etwa 200 nach Christus. Daneben wird unter anderem eine von dem italienischen Maler Raffael gestaltete Altartafel aus dem Jahr 1507 aus dem Fundus des Vatikan präsentiert. Der Bogen der gezeigten Kunstwerke reicht von Werken von Lucas Cranach dem Älteren bis zu Foto- und Video-Arbeiten von Vanessa Beecroft und Bill Viola.
Die bis zum bis 13. Dezember zu sehende Schau ist zeitgeschichtlich aufgebaut - beginnend bei den ersten Christen vor über 2.000 Jahren über die Gründung der ersten Hospitäler und Armenhäuser im Mittelalter, Reformation und Gegenreformation bis hin zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Dabei würden auch Schattenseiten nicht ausgespart, sagte Museumsdirektor Stiegemann. So thematisieren Zeitdokumente die Aussonderung zur Tötung von kranken und behinderten Menschen in Heimen durch die Nationalsozialisten.
Die Ausstellung wolle nicht nur eine kulturhistorische Rückschau bieten, erklärte Stiegemann. Sie setze sich auch mit der Frage auseinander, wie heute in einer Zeit wirtschaftlicher Globalisierung, ungebremster Leistungssteigerung und internationaler Krisenherde Tugenden wie Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Barmherzigkeit gedacht und gelebt werden könnten.