Er könne nicht nachvollziehen, dass es eine Zumutung sein soll, an einem der 365 Tage eines Jahres nicht zu feiern, "sondern an diesem einem Tag an die Leidenden der Welt zu denken", sagte der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm am Donnerstag dem Radiosender SWR 2. Der Karfreitag habe eine Bedeutung über die christliche Religion hinaus und sollte aus Sicht Bedford-Strohms als stiller Tag gesetzlich geschützt bleiben.
An den sogenannten stillen Tagen wie dem Karfreitag, dem Totensonntag und dem Volkstrauertag besteht in weiten Teilen Deutschlands ein Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen. Die stärksten Einschränkungen für den Karfreitag gelten in Hessen und Baden-Württemberg: Zwischen Gründonnerstag und Ostermontag gilt dort das sogenannte Tanzverbot nahezu durchgängig. Einige Bundesländer haben die Tanzverbote in der jüngsten Zeit gelockert.
In mehreren deutschen Städten sind für Karfreitag Proteste gegen die Feiertagsregelungen geplant. Mitglieder der Piratenpartei kündigten an, als Ausdruck eines stillen Protestes auf dem Stuttgarter Schlossplatz zu Musik aus ihren Kopfhörern zu tanzen. Auch in Bochum, Köln, Frankfurt am Main, Mainz und Augsburg sind Veranstaltungen unter anderem mit Christentums-Satire und Osterspaziergängen vorgesehen.
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