Wie der VN Freiwilligenservice am Dienstag in Berlin mitteilte, ist die Zahl der Dienstantritte um mehr als 25 Prozent zurückgegangen, obwohl es nach wie vor viele Bewerber gibt. Vor allem bei den älteren Bewerbern würden immer weniger ihren Dienst antreten. Den Angaben nach gab es im Vergleich zum Vorjahr in dieser Bewerbergruppe einen Rückgang von 51 Prozent.
"Häufig passt das Anforderungsprofil der Einrichtungen nicht mit dem der Bewerber überein", sagte der Sprecher des Freiwilligenservices, Christoph Sonnenberg, dem epd. Das Angebot sei für alle eingerichtet worden, doch in der praktischen Umsetzung werde der Bundesfreiwilligendienst immer mehr zu einem weiteren "Jugendfreiwilligendienst". Ältere Bewerber hätten deutlich weniger Chancen, einen Platz zu bekommen. Der Freiwilligenservice betreibt das Internetportal "bufdi.eu", über das Stellen ausgeschrieben werden.
Den Angaben nach haben sich seit der Einführung des Angebots 2011 fast 160.000 Männer und Frauen beteiligt. Der Bundesfreiwilligendienst dauert in der Regel 12 Monate, kann aber auf bis zu 24 Monate verlängert werden. Auch die Zahl der Verlängerungsanträge ging dramatisch zurück. 2013 wurden rund 9.550 Anträge gestellt, 2014 waren es nur noch etwa 2.000 Anträge.
Die Bundesregierung stellt für den Bundesfreiwilligendienst im Haushalt jährlich 167 Millionen Euro bereit. Verantwortlich für die Organisation des Bundesfreiwilligendienstes ist das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Der größte Anteil der Stellen entfällt auf die Verbände, darunter sind etwa die Evangelischen Freiwilligendienste, die Caritas und der Paritätische Wohlfahrtsverband.