Die Jungen seien während einer Schulprüfung entführt worden, teilte ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerks UNICEF am Sonntag in Genf mit. Der Chef von UNICEF im Südsudan, Jonathan Veich, forderte die sofortige Freilassung der Jungen, von denen einige erst 13 Jahre alt gewesen seien und die vermutlich als Kindersoldaten missbraucht werden sollen. Bislang ist unbekannt, wer für die Entführung verantwortlich ist.
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Nach Schätzungen der UN sind alleine im vergangenen Jahr mehr als 12.000 Kinder und Jugendliche im Südsudan als Soldaten eingesetzt worden. 1,5 Millionen Südsudanesen sind auf der Flucht, seit die Regierung und Rebellen unter Führung des ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar sich schwere Kämpfe liefern. Anfang Februar hatten beide Seiten die Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung vereinbart. Augenzeugen sprechen aber von anhaltenden Kämpfen in Teilen des Landes.
Die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM), der Präsident Salva Kiir und Machar angehören, regiert den Südsudan seit der Unabhängigkeit 2011. Die letzte Krise war durch interne Machtkämpfe zwischen den beiden Politikern ausgelöst worden und weitete sich schnell zu einem Bürgerkrieg zwischen den Volksgruppen der Nuer und der Dinka aus. Nach Schätzungen der UN sind bei den Kämpfen im Südsudan mehr als 10.000 Menschen getötet worden. Menschenrechtler werfen beiden Seiten massive Kriegsverbrechen vor. Der Südsudan gilt als eines der unterentwickeltsten Länder der Welt.