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Das Bundesgericht wies eine entsprechende Berufung einstimmig zurück, wie lokale Medien am Mittwoch berichteten. Damit gelten die Rechtsmittel als ausgeschöpft. Der Herausgeber der katholischen Wochenzeitung "The Herald", Pater Lawrence Andrew, zeigte sich enttäuscht. Er sprach zugleich die Hoffnung aus, dass Glaube und Rechte von Minderheiten im Land nicht unterdrückt würden.
Vorausgegangen war ein langwieriger Rechtsstreit. Die malaysische Regierung hatte der Wochenzeitung im Jahr 2007 untersagt, das arabische Wort "Allah" als Bezeichnung für "Gott" in ihrer malaiischsprachigen Ausgabe zu verwenden. Dagegen setzte sich das Blatt zunächst erfolgreich zur Wehr. Ende Dezember 2009 urteilte ein Gericht, dass auch Nichtmuslime die Bezeichnung verwenden dürften. Kirchenvertreter und die Zeitung hatten unter anderem argumentiert, dass das Wort in Malaysia bereits seit Jahrhunderten üblich sei.
Neun Prozent Christen
Die Regierung bestand aber darauf, der Gebrauch von "Allah" solle Muslimen vorbehalten sein. Im Oktober 2013 wurde das Verbot wieder in Kraft gesetzt. Eine allgemeine Verwendung des Begriffs könne zu Verwirrung führen und dazu missbraucht werden, Muslime zu bekehren, argumentierten die Richter. In einem weiteren Urteil vom Juni 2014 bestätigte Malaysias Oberstes Gericht, dass für Christen der Gebrauch des Wortes "Allah" verboten bleibt. Nach dem jüngsten Richterspruch erklärte allerdings ein Vertreter der muslimischen Anwaltsvereinigung, das Verbot beziehe sich allein auf "The Herald".
Der Rechtsstreit fiel in eine Zeit zunehmender ethnischer und religiöser Spannungen in Malaysia. So wurden im Jahr 2010 mehrere Brandanschläge auf Kirchen verübt. Zwar ist die Religionsfreiheit in der Verfassung verankert, faktisch aber ist der Islam Staatsreligion. Mehr als 60 Prozent der 30 Millionen Malaysier sind ethnische Malaien muslimischen Glaubens. Knapp 25 Prozent sind chinesischer und acht Prozent indischer Herkunft. Die Christen haben einen Anteil von neun Prozent. Die größte religiöse Minderheit sind mit 20 Prozent die Buddhisten. Die Hindus stellen gut sechs Prozent.