Online-Kondolenzbuch: "Reporter ohne Grenzen" ruft zu Solidarität auf

Online-Kondolenzbuch: "Reporter ohne Grenzen" ruft zu Solidarität auf
Nach dem Terroranschlag in Paris hat "Reporter ohne Grenzen" zur Solidarität mit dem französischen Satireblatt "Charlie Hebdo" aufgerufen.

Dazu richtete die Menschenrechtsorganisation ein Online-Kondolenzbuch ein, mit dem Gedanken und Botschaften an die Hinterbliebenen des Attentats übermittelt werden könnten, wie sie am Freitag in Berlin mit. Die Einträge sollen später als gedrucktes Kondolenzbuch an die französische Botschaft in Berlin übergeben werden.

"Nach diesem schrecklichen Anschlag ist jede Stimme der Ermutigung und Solidarität ein wichtiges Zeichen für die Hinterbliebenen und für die Redaktion von 'Charlie Hebdo'", sagte Geschäftsführer Christian Mihr. "In dieser Situation gilt es deutlich zu machen, dass die Feinde der Pressefreiheit eine verschwindend kleine Minderheit sind." Das Online-Kondolenzbuch steht unter www.reporter-ohne-grenzen.de/mitmachen/wir-sind-charlie/.

Zeitungsverleger rufen zur Solidarität auf

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat zur Solidarität mit dem französischen Satireblatt "Charlie Hebdo" aufgerufen. Der tödliche Anschlag in Paris habe sich nicht nur gegen die Wochenzeitung, sondern auch gegen die westliche Welt, gegen die Grundlagen und Werte einer offenen Gesellschaft gerichtet, schreibt BDZV-Präsident Helmut Heinen in einem Gastkommentar, der am Samstag in zahlreichen Zeitungen veröffentlicht werden sollte. Der Verband bot den Redaktionen zu dem Kommentar zwei Karikaturen zum Thema Pressefreiheit an. 

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"Wehren wir uns", forderte Heinen. "Beharren wir, Zeitungen und Leser gemeinsam, auch weiterhin selbstbewusst auf der Pluralität der Meinungen und der Freiheit, sie zu äußern." Satire, Tabubruch und auch Blasphemie müsse unsere Gesellschaft aushalten. Sie gehörten zum Dialog über streitige Themen, selbst wenn dies dem Einzelnen nicht gefalle.

"Die Medien und gerade auch die Zeitungen tragen durch Kommentare und Hintergrundberichte zur Reflexion über unsere zivilen Standards bei", erklärte der Verbandspräsident weiter. "Sie sind, mit allen Fehlern und Schwächen, mit ihren Stärken und Vorzügen, eine Errungenschaft unserer Demokratie, die wir stets aufs Neue verteidigen müssen." Dies zeige nicht nur der Anschlag auf "Charlie Hebdo", das zeigten auch Nazi-Schmierereien an den Wänden deutscher Verlagshäuser oder Verunglimpfungen einer angeblichen "Lügenpresse" durch "Pegida"-Anhänger.

Rund 200 Karikaturisten erklären "Charlie" ihre Solidarität

Rund 200 Karikaturisten, Cartoonisten und Comiczeichner aus dem deutschsprachigen Raum haben sich mit den Mitarbeitern des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" solidarisch erklärt. "Dieser Anschlag war ein Anschlag auf die Freiheit der Presse, auf die Freiheit der Rede und die Freiheit der Kunst", heißt es in einer am Freitagabend in Frankfurt am Main veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. "Ein Anschlag auf das Herzstück jeder freiheitlichen Gesellschaft, die Grundlage unserer Arbeit."

Die Künstler versicherten: "Wir werden uns auch in Zukunft nicht davon abhalten lassen, das zu veröffentlichen, was wir für richtig halten." Initiiert wurde die Solidaritätsadresse von den Mitarbeitern des Frankfurter Caricatura-Museums und des Karikaturenmuseums Krems/Österreich. Zu den Unterzeichnern gehören Franziska Becker, Peter Gaymann, Gerhard Glück, Thomas Gsella, Sarah Humberg, Rudi Hurzlmeier und Klaus Staeck.