Die Christen sollten die "Teufelskreise wachsender Verfeindung" auf persönlicher wie auf politischer Ebene durchbrechen helfen, heißt es in seiner am Montag in Stuttgart verbreiteten Botschaft zum Jahreswechsel. July beklagt, dass "die Androhung von Gewalt und der Gewalteinsatz selbst wieder zum Mittel der Politik in Europa" geworden seien. Die Kirchen Europas sollten in dieser Situation ihre Kontakte und Netzwerke noch stärker nutzen, um zu vermitteln.
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Der Bischof verwies zugleich auf die kirchliche Jahreslosung 2015. Der Satz "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob" aus dem Römerbrief (Röm 15,7) sei nicht nur eine moralische Anweisung, sondern verdeutliche auch Gottes Zuspruch. Die Losung stehe "quer zu unseren Gefühlen, politischen Analysen und den Gewalt- und Fluchtbildern dieser Welt", schreibt July. Aber sie sei klüger und verheißungsvoller als alles, was Menschen sich selbst sagen könnten. Das Motto bedeute, dass Menschen, die selbst von Gott angenommen sind, auch andere Menschen annehmen könnten.