EKD-Ratsvorsitzender: Jahreslosung ruft zu fürsorglichem Umgang auf

EKD-Ratsvorsitzender: Jahreslosung ruft zu fürsorglichem Umgang auf
Als "konkrete Hilfestellung" für einen fürsorglichen Umgang miteinander hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die ökumenische Jahreslosung 2015 gewürdigt.

Durch das Wort "Nehmt einander an, wie auch Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob" werde den Menschen wieder bewusst, dass sie trotz all ihrer Unvollkommenheit von Christus angenommen seien, schreibt der bayerische Landesbischof in einem am Montag in München veröffentlichten geistlichen Wort zum Jahreswechsel. Die Jahreslosung stammt aus dem Römerbrief des Apostels Paulus (Röm 15,7).

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Diese Erkenntnis erleichtere es, dann auch wohlwollend mit anderen Menschen umzugehen, ergänzt Bedford-Strohm. Er empfiehlt den Gläubigen, die Jahreslosung auf den Schreibtisch oder ans Bett zu legen, damit sie immer im Blick sei: "Das wird unseren Beziehungen das ganze Jahr über gut tun." Der Bibelvers wird für jedes Jahr von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen ausgesucht. Die Tradition gibt es seit 1934. Begründet sie durch den Pfarrer und Liederdichter Otto Riethmüller (1889-1939), der zur Bekennenden Kirche gehörte und gegen die NS-Propaganda kämpfte.

Bedford-Strohm ruft in dem geistlichen Wort überdies zu einem behutsamen Umgang der Menschen in Familie und Berufsalltag auf. Menschen seien keine Automaten, sondern eigenständige Persönlichkeiten. Andere Menschen anzunehmen, sei eine große Kunst, die manchmal mehr und manchmal weniger gelinge. Es passiere so schnell, dass "wir uns die Mäuler über andere zerreißen und uns an ihren schwachen Stellen weiden", schreibt der Ratsvorsitzende. Bei mancher Unterhaltung auf dem Flur wäre es ein guter Test, sich nur einen Moment vorzustellen, "wie wir uns fühlen würden, wenn das alles über uns gesagt würde".