Peter Beier galt als Theologe mit großem Charisma. Er stand von 1989 bis zu seinem plötzlichen Tod im November 1996 an der Spitze der zweitgrößten deutschen Landeskirche. Der amtierende rheinische Präses Manfred Rekowski würdigte seinen Amtsvorgänger am Donnerstag in Düsseldorf als sprachgewaltigen Prediger, den soziale Fragen tief bewegt hätten. "Und in diesen Fragen hat er aus seinem Glauben heraus Position bezogen und klare Kante gezeigt", sagte Rekowski.
Sein Wirken habe nicht nur in der Kirche viele Spuren hinterlassen, betonte Rekowski und verwies auf die Verdienste Beiers für den christlich-jüdischen Dialog. Der spätere Präses war als Superintendent des Kirchenkreises Jülich Mitglied der rheinischen Landessynode, die 1980 mit einem Beschluss "Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden" einen theologischen Neuanfang im Verhältnis von Juden und Christen begründete. "Es war dann auch im Herbst 1996, wenige Wochen vor seinem Tod, seine Initiative, der Jüdischen Kultusgemeinde in Wuppertal ein Teil des Kirchengrundstücks der Gemarker Kirche für den Bau einer Synagoge zu überlassen", sagte Rekowski. Nach der Maueröffnung 1989 machte Beier nach Rekowskis Worten "wie kaum ein anderer die europäische Perspektive stark". Intensiv habe er sich um die Einigung der evangelischen Kirchen in Europa bemüht.