Diese Entwicklung bleibt laut der Studie nicht ohne Folgen. "Es wird vor allem für die Arbeitnehmer in den mittleren und unteren Lohnbereichen zunehmend schwerer, eigenes Vermögen aufzubauen", erklärte Holger Lüthen, einer der Autoren. Vor allem Geringverdiener könnten "so auch weniger Vermögen als Erbschaft an die nächste Generation weitergeben". Das könne letztlich auch Auswirkungen auf den Bildungserfolg der Kinder und deren Karriere haben. Denn: Gerade in Deutschland spiele das Elternhaus eine entscheidende Rolle, hießt es in der Studie: Ein Aufstieg "in die oberen Ränge der Vermögensverteilung" werde aus eigener Anstrengung schwieriger.
Bislang wurde meist das Jahreseinkommen als Kenngröße genommen, um die Ungleichheit von Einkommen zu messen. Erstmals haben nun Wissenschaftler des DIW und der Freien Universität Berlin Daten der Deutschen Rentenversicherung ausgewertet, um auch Verzerrungen wie Lohnunterschiede zwischen Berufseinsteigern und erfahrenen Angestellten herauszufiltern. Untersucht wurden die Einkünfte von Männern, weil deren Datensatz deutlich größer gewesen sei als der bei Frauen, hieß es. Unter Lebenseinkommen verstehen die Experten alle über das Erwerbsleben erzielten Löhne und Gehälter.