Die 29-Jährige habe wie angekündigt am Samstag ein Beruhigungsmittel in todbringender Dosis eingenommen, teilte der Sterbehilfeverband "Compassion and Choices" am Sonntag (Ortszeit) mit. Maynard starb in Oregon, einem von fünf US-Bundesstaaten, in denen Ärzte schwer kranken Menschen mit geringer Lebenserwartung todbringende Mittel verschreiben dürfen. In ihren letzten Lebenswochen fand Maynard in den ganzen USA Aufmerksamkeit mit ihrer Forderung nach grundsätzlicher Legalisierung der ärztlichen Sterbehilfe.
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Nach Angaben von "Compassion and Choices" (Mitgefühl und Entscheidungsfreiheit) starb Maynard "friedlich in ihrem Bett im Beisein ihrer engen Familienangehörigen und der Menschen, die sie geliebt hat". In einer letzten Nachricht auf Facebook schrieb die junge Amerikanerin, sie habe sich angesichts einer tödlichen Krankheit entschlossen, in Würde zu sterben: "Dieser schreckliche Gehirntumor hat mir so viel genommen - und hätte mir noch viel mehr genommen."
Vergangenen April wurde bei Maynard ein Glioblastom diagnostiziert, ein aggressiver und schnell wachsender Tumor. Daraufhin zogen Maynard und ihr Ehemann Dan Diaz wegen des Sterbehilfegesetzes nach Oregon. Anfang Oktober kündigte sie ihren Tod für den 1. November an. Um weniger Schmerzen leiden zu müssen, wolle sie mit Hilfe eines tödlichen Medikamentes aus dem Leben scheiden.
Maynard Schicksal hat in den USA viele Menschen bewegt. Ihre Todesankündigung löste auch Kritik aus. Der römisch-katholische Kardinal William Lori verurteilte Beihilfe zum Suizid, "ganz gleich, wie barmherzig sie erscheinen mag".
In ihrem letzten, in der vergangenen Woche auf ihre Webseite veröffentlichten Video schilderte Maynard die Auswirkungen des fortschreitenden Tumors. Ihr eigener Körper sei ihr fremd geworden, die wiederkehrenden Krampfanfälle seien grauenvoll. Auch sei es bereits vorgekommen, dass ihr der Name ihres Mannes nicht mehr eingefallen sei.
In Oregon wurde ärztliche Sterbehilfe 1997 durch einen Volksentscheid legal. Seitdem haben mehr als 750 Menschen ihr Leben mit ordnungsgemäß verschriebenen Mitteln beendet. Ärztliche Sterbehilfe ist auch in den Bundesstaaten Washington, Vermont, Montana und Neu Mexiko erlaubt.