Umfrage: Deutsche mehrheitlich gegen "social freezing"

Foto: dpa/Jan-Peter Kasper
Umfrage: Deutsche mehrheitlich gegen "social freezing"
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Unternehmen Facebook und Apple Mitarbeiterinnen anbieten wollen, ihre Eizellen einzufrieren. Dadurch sollen die Frauen erst die Karriereleiter erklimmen und dann schwanger werden können.

Die Mehrzahl der Deutschen lehnt das Einfrieren von Eizellen aus Karrieregründen ab. Einer von der Wochenzeitung "Die Zeit" in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage zufolge halten es 58 Prozent der Deutschen für nicht richtig, wenn Frauen ein solches Angebot des Arbeitsgebers nutzen. In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass die Konzerne Facebook und Apple Mitarbeiterinnen die Kosten für das Einfrieren von Eizellen ("Social Freezing") bezahlen, um die Fruchtbarkeit zu konservieren.

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Für die Umfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid 1.003 Personen befragt. Eine Minderheit von 37 Prozent hält das Einfrieren von Eizellen für grundsätzlich richtig: Fast jeder fünfte Befragte könnte sich sogar vorstellen, ein derartiges Angebot selbst zu nutzen oder der eigenen Partnerin dazu zu raten, wenn es diese Möglichkeit gäbe.

Vor allem die Jüngeren stehen solchen Leistungen offen gegenüber: Bei den 14- bis 29-Jährigen sprechen sich demnach 53 Prozent der Befragten für die Möglichkeit des "Social Freezing" aus. Bei den über 60-Jährigen sind das nur 20 Prozent. Prinzipiell stehen der Umfrage zufolge mehr Männer (40 Prozent) dem Einfrieren von Eizellen positiv gegenüber als Frauen (34 Prozent). 

Seit Anfang dieses Jahres zahlt Facebook seinen weiblichen Angestellten bis zu 20.000 Dollar für das Einfrieren von Eizellen. Apple will ab Januar hierfür die Kosten übernehmen. Beim "Social Freezing" entscheidet sich eine Frau nicht aus medizinischen, sondern etwa aus beruflichen Gründen dafür, Einzellen für eine später mögliche Schwangerschaft zu konservieren.