Am Londoner Flughafen Heathrow werden Passagiere aus Westafrika seit Dienstag auf Ebola-Symptome getestet. Reisende aus Liberia, Sierra Leone und Guinea müssen laut Gesundheitsministerium Angaben zu ihrer Reiseroute und ihrem Gesundheitszustand machen und ihre Kontaktdaten hinterlegen. Außerdem werde ihre Körpertemperatur gemessen. In den kommenden Tagen sollen die Tests auch auf den Flughafen Gatwick und auf die Reisenden, die mit dem Eurostar-Zug aus Paris und Brüssel ankommen, ausgeweitet werden.
Gesundheitsminister Jeremy Hunt rechnet "mit einer Handvoll" Ebola-Fälle in Großbritannien bis Weihnachten. "Das internationale Profil Großbritanniens als beliebtes Reiseziel erhöht zwangsläufig das Risiko, dass jemand mit Ebola hier ankommt." Doch mit den angelaufenen Maßnahmen rechne er damit, etwa 89 Prozent der Reisenden nach Großbritannien aus den Epedemie-Gebieten erfassen zu können.
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Gleichzeitig betonte er, es sei jedoch nicht möglich alle Passagiere aus Westafrika zu testen, da einige über andere Routen ins Land kämen. Die Regierung schätzt die Anzahl der Reisenden nach Großbritannien aus den betroffenen Gebieten auf etwa 1.000 im Monat.
Als weitere Maßnahmen wurde das Personal des landesweiten Beratungstelefons des nationalen Gesundheitsdienstes NHS speziell geschult, um auf Ebola-Fälle angemessen reagieren zu können, wie Hunt weiter erklärte. Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger sowie Apotheken seien darüber informiert worden, was zu tun sei, wenn sich jemand mit Symptomen bei ihnen melde. Zudem habe man Rezeptionspersonal von Krankenhäusern und Arztpraxen angeschrieben.
Alle Krankenwagen seien mit Schutzanzügen für die Mitarbeiter ausgestattet. Patienten mit Verdacht auf Ebola würden in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht und dort in einem Isolationsraum behandelt. Ein speziell ausgestattetes Labor werde dann die Blutproben der Patienten untersuchen. Sollte sich der Verdachtsfall bestätigen, würden die Betroffenen in ein Krankenhaus nach London verlegt, wo man auf solche Fälle vorbereitet sei. Auch andere Krankenhäuser im Land würden derzeit auf Ebola-Fälle vorbereitet, um insgesamt 26 Betten für Ebola-Patienten verfügbar zu machen.