###mehr-links### Für 91 Prozent der Frauen und 86 Prozent der Männer biete sie Grundgeborgenheit und soziales Wohlergehen, sagte der Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski (73) am Donnerstag in Hamburg. Zugleich präsentierte er unter dem Titel "So wollen wir leben" gemeinsam mit seiner Tochter Irina Pilawa, Ehefrau von Showmaster Jörg Pilawa, ein neues Buch über die Zukunftshoffnungen der Deutschen. Grundlage ist eine repräsentative Befragung von 1.000 Bundesbürgern ab 14 Jahren.
Die Familie schütze vor Armutsrisiken und gewähre Beziehungsreichtum, sagte Opaschowski: "Die Familie ist billig und barmherzig." Als soziales Netzwerk wandele sie sich zugleich zur Generationenfamilie. 84 Prozent der Deutschen seien davon überzeugt, dass der Zusammenhalt von Enkeln, Eltern und Großeltern immer wichtiger werde.
###mehr-artikel### Zwischen den Generationen würden "Ströme von Geld, Sachmitteln und persönlichen Hilfen" fließen. Diese Unterstützung reiche auch über große Entfernungen hinweg. Auf diese Weise werde die Generationenfamilie "zur Wagenburg des 21. Jahrhunderts". Wegen ihrer stabilen und verlässlichen Struktur würden solche Familien sogar wichtiger als Partnerbeziehungen.
"Anstelle einer Familie können auch generationenübergreifende Wahlfamilien oder Wahlverwandtschaften dieselbe Funktion erfüllen", betonte der Forscher. Entscheidend seien die sozialen Netze der Sorge und Fürsorge sowie regelmäßige Kontakte: "Als lebenslange Begleiter werden solche Gemeinschaften zu unverzichtbaren sozialen Konvois."
###mehr-info### 87 Prozent der 14- bis 34-Jährigen blicken der Umfrage zufolge optimistisch in die Zukunft, in der übrigen Bevölkerung sind es immerhin noch 81 Prozent. "Die junge Generation interessiert sich für eine bessere Gesellschaft und will auch mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen." Opaschowski: "Der Slogan 'no future' war gestern."
Die Bereitschaft, für ein besseres Leben auch Verantwortung zu übernehmen, führe direkt zur Forderung nach mehr Bürgerbeteiligung in der Politik. 78 Prozent der Deutschen sind demnach für mehr Volksabstimmungen und Volksentscheide auf Bundesebene. Zwei Drittel der Deutschen trauen ihren Politikern keine langfristige Zukunftsplanung mehr zu.