Die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat die Bedeutung des verstorbenen katholischen Theologen Otto Hermann Pesch für die Ökumene gewürdigt. "Er war ein überaus liebenswerter Mensch, dessen Herz für die Ökumene schlug", sagte Fehrs am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Hamburg. Pesch war am vergangenen Montag (8. September) kurz vor seinem 83. Geburtstag in München gestorben. Er war der erste katholische Theologe, der an einem evangelischen Fachbereich lehrte. Von 1975 bis 1998 war er Professor für Kontroverstheologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Hamburg.
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"In meinem Studium habe ich selbst erlebt, wie überzeugend er diese ökumenische Weite in der Theologie vermittelt hat", sagte Fehrs. Durch seine Forschungsarbeit zu Martin Luther habe er die Annäherung zwischen Protestanten und Katholiken vorangebracht. Damit habe Pesch dazu beigetragen, dass bei den Vorbereitungen zum 500. Jahrestag der Reformation 2017 auch die katholische Kirche beteiligt ist.
Pesch, gebürtiger Kölner, wurde nach seinem Studium der Philosophie und Theologie 1958 zum Priester geweiht. 1965 wurde er Dozent in Walberberg bei Bonn und in München. 1972 trat er aus dem Dominikanerorden aus und heiratete. Bis zuletzt war Pesch auch in der Jury des Missionspreises des ökumenischen Vereins "Andere Zeiten" in Hamburg aktiv.