Die vatikanische Glaubenskongregation werde die endgültige Entscheidung in dem kirchenrechtlichen Verfahren voraussichtlich im Oktober fällen, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Montagabend in Rom mit. Sobald das Urteil rechtskräftig sei, werde der Vatikan ein strafrechtliches Verfahren aufnehmen.
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Lombardi wies in diesem Zusammenhang Medienberichte zurück, wonach der Vatikan den polnischen Geistlichen vor Verfolgung durch die Justizbehörden der Dominikanischen Republik und seines Heimatlands Polen schütze. Der Heilige Stuhl habe "umgehend und korrekt" auf die Vorwürfe gegen Wesolowski reagiert. Dabei sei sein damaliger Diplomatenstatus berücksichtigt worden.
Im Hinblick auf den Vorwurf, der Vatikan verweigere die Auslieferung Wesolowskis, betonte Lombardi, das Verfahren sei "im Kontakt mit den Behörden der Dominikanischen Republik" vollzogen worden. Dies beweise, dass der Vatikan nicht bestrebt sei, die Vorwürfe gegen Wesolowki zu verschleiern, sondern die "volle Verantwortung für diesen gravierenden Fall" zu übernehmen.
Papst Franziskus fordere, den Vorwürfen "mit der nötigen Strenge" nachzugehen. Er informiere sich kontinuierlich über die Entwicklungen des Verfahrens, fügte der Vatikansprecher hinzu.
Wesolowski war vor wenigen Wochen in erster Instanz verurteilt worden. Er soll einen der Jungen, deren sexuelle Dienstleistungen er in der Dominikanischen Republik über Jahre in Anspruch genommen haben soll, mit Medikamenten gegen dessen Epilepsie bezahlt haben.