Streit um Delegierte der Opfer bei Friedensgesprächen in Kolumbien

Foto: dpa/Christian Escobar Mora
Demonstration während der Friedensgespräche in Kolumbien.
Streit um Delegierte der Opfer bei Friedensgesprächen in Kolumbien
Vor der Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Regierung und Guerilla in Kolumbien ist es zu einem Streit über die Auswahl von Opfervertretern gekommen.

"Es ist kaum möglich, aus 6,5 Millionen Opfern zwölf Repräsentanten auszuwählen," sagte der UN-Direktor für Kolumbien, Fabrizio Hochschild. Der Fokus liege auf den zivilen Opfern, erklärte Hochschild, wie der Radiosender "Caracol" am Montag (Ortszeit) berichtete.

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Gemeinsam mit einem Gremium der Nationaluniversität organisieren die Vereinten Nationen ein Forum in der Stadt Cali, um Delegierte für den Dialog zu bestimmen, der am 11. August in der kubanischen Hauptstadt Havanna fortgesetzt wird. Einige Opfergruppen befürchten, nicht berücksichtigt zu werden. Der Forderung aus dem Militär, ebenfalls als Opfergruppe nach Havanna eingeladen zu werden, erteilte UN-Direktor Hochschild eine Absage.

Auch die FARC-Guerilla forderte, dass verletzte und verhaftete Untergrundkämpfer als Opfer anerkannt werden. Das hat die Regierung jedoch bereits ausgeschlossen.

Bei dem Friedensdialog zwischen Regierung und FARC, der vor rund zwei Jahren begonnen wurde, steht in den nächsten Wochen der Umgang mit den Opfern  auf der Tagesordnung. Dabei geht es um Entschädigungszahlungen, die Rechte der Opfer sowie um die Einrichtung einer Wahrheitskommission.

In über 50 Jahren Krieg zwischen der Armee, mehreren Guerillagruppen und Paramilitärs gab es nach Angaben des staatlichen Zentrums für Historische Erinnerung 220.000 Todesopfer. Ursache des Konflikts waren Landkonflikte und extreme soziale Ungleichheit.