35 afrikanische Flüchtlinge in Frankfurt gestrandet

Foto: epd-bild / Thomas Lohnes
35 afrikanische Flüchtlinge in Frankfurt gestrandet
In der Frankfurter Gutleutkirche wohnen wieder Flüchtlinge. Nachdem die zuvor dort untergebrachten Asylsuchenden in eine andere Unterkunft gebracht oder nach Südeuropa zurückgekehrt waren, sollte die umgewidmete Kirche eigentlich geschlossen werden. Jetzt muss eine Lösung her.

Die evangelische Kirche bietet afrikanischen Flüchtlingen in einem entwidmeten Gotteshaus in Frankfurt eine vorläufige Unterkunft. Jürgen Mattis vom Evangelischen Regionalverband sagte am Montag, die Gutleutkirche werde nicht geräumt. Am Freitag war bekanntgeworden, dass 35 Flüchtlinge, meist aus Westafrika, in das ungenutzte Gebäude gezogen waren. Nun müsse die Stadt ihre Zustimmung geben, dass die Menschen in der Kirche bleiben können, sagte Mattis. Der Regionalverband hat die Gutleutkirche bereits seit längerem an die Stadt verkauft, die dort ein Jugendzentrum einrichten will.

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Der Regionalverband übernehme nun die Betreuung der Afrikaner und suche Unterstützer, sagte Mattis, Leiter des Fachbereichs Beratung, Bildung, Jugend. "Wir wollen uns dafür einsetzen, dass in Frankfurt keine Slums unter Brücken entstehen", betonte er.

Andreas Lipsch, der Interkulturelle Beauftragte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), forderte die Behörden auf, eine umfassende Lösung für das Flüchtlingsproblem zu suchen. Die Kirche oder Wohlfahrtsorganisationen könnten es nicht lösen. "Da müssen wir politisch ran", sagte Lipsch. "Solange das nicht geklärt ist, werden wir immer wieder solche Fälle haben."

Ursprünglich hatte der Regionalverband die Kirche als Unterkunft für 22 Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Im November hatten zwei evangelische Kirchengemeinden aus Frankfurt ein Hilfsprojekt für diese Afrikaner gestartet, die aus Italien oder Spanien kommend in der Mainmetropole gestrandet waren und unter einer Brücke campierten.

Für die meisten der Afrikaner ließen sich aber weder Arbeit noch eine Perspektive finden. Viele waren daher zwischenzeitlich wieder nach Südeuropa zurückgekehrt. Als am Freitag die letzten acht Flüchtlinge die Kirche verlassen sollten, stellte der Regionalverband fest, dass inzwischen weitere Menschen dort Zuflucht gesucht hatten.