"Mich bewegt...": Schneider baut weiter auf Ökumene

"Mich bewegt...": Schneider baut weiter auf Ökumene
Gemeinsames Abendmahl für konfessionsverbindene Ehepartner? Präses Nikolaus Schneider gibt auch nach dem eher ernüchternden Papstbesuch die Hoffnung auf ökumenische Fortschritte nicht auf. In seiner neuen Videobotschaft "Mich bewegt..." - exklusiv auf evangelisch.de - thematisiert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ferner die Lage der koptischen Christen in Ägypten sowie die Euro-Krise und den wachsenden Unmut gegen die Banken.

Angesichts der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise hat Schneider das Bild von den Zauberlehrlingen vor Augen, "die das Zaubern etwas gelernt haben und nun vollkommen überfordert sind". Es könne so nicht weitergehen, sagt der EKD-Ratschef. Dass es nun auch Protest auf den Straßen gibt, wie seit einiger Zeit in den USA und nun auch in Deutschland, ist für ihn ein Hoffnungszeichen. "Die Leute lassen sich das nicht länger gefallen und sie protestieren dagegen." Auch die Politik müsse helfen, "die Gier zu begrenzen". Schneider macht sich unter anderem für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer stark.

[reference:nid=50137]

"Hört die Gewalt denn niemals auf?" fragt der rheinische Präses mit Blick auf die Unruhen in Ägypten und die schwierige Lage der koptischen Christen im Land am Nil. Er drückt die Hoffnung aus, dass die demokratischen Veränderungen auch dazu führen, dass die Christen ihren Glauben frei leben können. "Wir denken an unsere Geschwister im Glauben, beten für sie und machen ihre Situation zum Thema, wenn wir mit Politikern reden", unterstreicht Schneider. Auch im Gespräch mit dem Islam sei das Thema präsent: "Es muss überall Religionsfreiheit geben – nicht nur hier, sondern auch in Ägypten."

Angetan zeigt sich der EKD-Ratsvorsitzende von der Begegnung mit Papst Benedikt XVI. in Erfurt. "Wir sind sehr verbindlich und richtig brüderlich miteinander umgegangen." Entscheidend seien aber die Ergebnisse für das Zusammenleben der Kirchen und vor allem für das Leben in den Gemeinden. Schneider nennt etwa das gemeinsame Abendmahl für konfessionsverbindende Ehepartner, das seitens des Vatikan nicht erlaubt ist. "Hier sind wir leider nicht weitergekommen", so Schneider. Es gehe um mehr Freiheit, damit geistliche Gemeinschaft auch in den katholischen Gemeinden gelebt werden könne. Das letzte Wort, so der Präses, sei in der Sache aber noch nicht gesprochen.

evangelisch.de/buc