Im Vergleich zum letzten Winter war das Vogeltreiben in unserem Garten in diesem Jahr eher verhalten. Die Ringeltauben, ein paar Meisen und Grünfinken haben uns zwar das ganze Jahr über die Treue gehalten. Aber richtig Leben in die Bude (bzw. den Garten) kam erst, als für ein paar Tage Frost herrschte. Quasi über Nacht waren Distel- und Buchfinken da, ein Zaunkönig hüpft seitdem regeläßig durch die Büsche, die Heckenbraunellen halten nach Heruntergefallenem Ausschau, ein Schwarm Stare fällt mehrmals täglich aus dem Himmel direkt in unseren Garten. Letztes Wochenende war sogar ein Dompfaff auf Stippvisite. Und als wir für den Umzug den Kompost leerten, war auf einmal auch das Rotkehlchen wieder da und machte sich umgehend über die Würmer her.
Wo viel gefressen wird, fallen auch viele Abfälle an. Deshalb gehe ich trotz Schmuddelwetters jeden Tag hinaus in den Garten, reinige das Vogelbad und die Schalen mit Vogelfutter mit heißem Wasser, um zu verhindern, dass sich die Piepmätze gegenseitig mit Krankheiten anstecken. Alle paar Wochen werden außerdem die Futterspender und Meisenknödel an einer anderen Stelle aufgehängt, damit die heruntergefallenen Brocken nicht zum Infektionsherd werden.
Wenig Arbeit machen dagegen die Amseln - sie haben ihre Vorliebe für den Inhalt der Futternäpfe entdeckt, die die Nachbarn für ihre Katzen vor dem Haus stehen haben. Den ganzen Tag klauen sie den Miezen das Fressen vor der Nase weg, ohne je erwischt worden zu sein. Hoffen wir, dass sie nicht selbst eines Tages als Futter enden.