Von der anderen Seite: 7 Gründe warum es sich lohnt, in Paraguay zu leben

Von der anderen Seite: 7 Gründe warum es sich lohnt, in Paraguay zu leben

Schon vor etwa einem Jahr habe ich über meinen Dauerspagat zwischen zwei Kontinenten geschrieben. Seit einer Woche befinde ich mich nun wieder auf der anderen Seite des Globus – in meiner Heimatstadt Filadelfia. Dieses Mal hat mich der manchmal etwas raue Chaco nicht so herzlich begrüßt, wie ich gehofft hatte. Ein paar Tage nach meiner Ankunft wurde es erst einmal richtig schön kalt (bis auf 1°C), so dass ich das Haus am liebsten gar nicht verlassen möchte.

Ich habe mir ein paar Gedanken über die Vorzüge Paraguays gemacht. Im Folgenden findet ihr sieben Gründe, die für mich ein Leben (oder einen Urlaub) in Paraguay lohnenswert machen:

1.\tEs gibt deutlich weniger Vorschriften und Richtlinien

Während fehlende Richtlinien im Straßenverkehr eher eine Gefahr sind (so muss man in Paraguay beispielsweise nicht angeschnallt sein und erst seit etwa zwei Jahren einen Motorradhelm tragen), können weniger Vorschriften auch sehr befreiend sein. Wer in Paraguay eine Geschäftsidee hat, ist in der Umsetzung weitgehend frei – was dazu führt, dass kleine Geschäfte und Unternehmen wie Pilze aus dem Boden schießen.

2.\tRegen ist hier etwas, das gefeiert wird

Bei einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 800mm wird jeder Regen als Segen Gottes gefeiert. Verse wie die aus Psalm 143 („Betend strecke ich die Hände aus zu dir und warte sehnsüchtig auf deine Hilfe, wie ein ausgedörrtes Land auf Regen wartet“) bekommen hier – vor allem für die Bauern, für die der Regen existenziell ist – eine ganz neue Dimension. Und nach einem Regen lobt die ganze Natur Gott: Bäume und Gräser bekommen in Rekordzeit neue Blätter und Blüten und ohrenbetäubende Froschgesänge hört man überall, wo etwas Wasser steht.

3.\tDie (raue) Natur kann unglaublich schön sein

Auch wenn man sich an die Trockenheit und den vielen Staub erst gewöhnen muss, kann auch die Steppe sehr schön sein. Vor allem die Gräser und die malerischen Sonnenuntergänge versetzen mich immer wieder ins Staunen. Wer sich davon selbst ein Bild machen möchte, kann das hier tun.

4.\tParaguays Fleisch ist das beste der Welt 

Wer einmal in den Genuss von paraguayischem Rind- oder Schweinefleisch gekommen ist, weiß wovon ich rede. Noch nirgends habe ich so schmackhaftes Fleisch gegessen, wie hier, wo die Tiere sich ausschließlich von Naturweide ernähren.

5.\tEs gibt mehr Freiräume

Mit rund 6,5 Millionen Einwohnern ist Paraguay nicht besonders dicht besiedelt. Um Filadelfia herum beträgt die Einwohnerdichte sogar nur 0,7 Einwohner/km². Die Grundstücke sind deutlich größer als in Deutschland (ein durchschnittliches Grundstück ist 3.000 m² groß) und jedes Haus verfügt über einen Hof, manchmal sogar über einen eigenen Spielplatz oder ein Fußballfeld.

6.\tStille hat einen tollen Klang

Die Stille ist für mich eine der attraktivsten Eigenschaften des Chaco. Wenn Verkehrslärm und Menschenstimmen von Insekten, Vögeln und dem Wind abgelöst werden, geht mein Herz auf. Von Filadelfia aus muss man dafür nur etwa zehn Minuten Stadt auswärts fahren – und schon befindet man sich mitten in der Natur.

7.\tEin Fußballspiel der paraguayischen Mannschaft ist ein nationales Ereignis

Fußball ist ohne Zweifel der Nationalsport. Während Fußball-Weltmeisterschaften verfolgen Schulklassen die Spiele der Nationalmannschaft gemeinsam, nach einem Sieg feiert das ganze Land und es kann sogar vorkommen, dass der Präsident den Tag nach einem Paraguay-Sieg zum nationalen Feiertag erklärt.

Ich werde in nächster Zeit sicher noch öfter über meine Erlebnisse hier bloggen und würde dabei gerne auf eure Fragen oder Anregungen eingehen. Gibt es bestimmte Themen oder Aspekte, die euch an Paraguay und dem Leben dort besonders interessieren? 

weitere Blogs

Altar mit dekoriert in Regenbogen-Farben
Für diesen Blogbeitrag habe ich ein Interview mit Lol aus Mainz geführt. Lol ist christlich, gläubig und non-binär. Nicht für alle christlichen Kreise passt das gut zusammen.
Von Zeit zu Zeit die Welt beobachten. Heute: mein Glaube in diesem November
Weihnachtsbaum Emil beim Abtransport für Kasseler Weihnachtsmarkt
In Kassel war der Weihnachtsbaum zu dick für den Transport