Seine Zeit effektiv zu nutzen, fleißig zu sein und Dinge zu erledigen ist wichtig. Genauso wichtig ist es aber auch den eigenen Alltag zwischendurch unterbrechen zu können und sich nicht davon bestimmen zu lassen; sich zwischendurch Zeit zu nehmen, um Dinge zu genießen oder einfach mal ohne fest durchstrukturierten Zeitplan durch den Tag zu laufen. Hier ein gesundes Gleichgewicht zu finden fällt den meisten schwer und ist doch so bereichernd. Gönnt man sich nämlich keine Pausen, verlernt man über das Erlebte zu reflektieren und vergisst schnell wieder all das, wofür man dankbar sein könnte.
Um mal einen Tag aus Berlin raus zu kommen und die Sonne in ihrer vollen Pracht zu genießen, verbrachte ich letzte Woche einen Tag in Heringsdorf an der Ostsee. Dieser kleine Ort auf Usedom gibt einem sofort das Gefühl im Urlaub zu sein. Dass das Wasser relativ kalt war, war nicht so schlimm, da die Sonne das wunderbar ausgeglichen hat. Ich habe es unendlich genossen dort am Meer zu sitzen, im Sand zu laufen, die Zeit zu vergessen und einfach nur da zu sein. Für Erlebnisse wie diese bin ich sehr dankbar, weil sie das Leben versüßen.
Dankbarkeit von innen
Wir alle haben schon unzählige Male gehört, dass wir dankbar sein sollen. Auch haben einige von uns sicher schon zahlreiche Artikel oder Bücher darüber gelesen. Aber zu wissen, dass man dankbar sein sollte und wirklich dankbar zu sein, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Denn wenn ich mit mir selbst wirklich ehrlich bin, muss ich mir eingestehen, dass der Alltag und das Leben manchmal alles andere als leicht sind. Trotzdem möchte ich lernen, die schönen Dinge und Momente bewusst wahrzunehmen.
So oft gehen diese Geschenke, für die ich eigentlich so dankbar bin, im Alltag unter. Und manchmal denke ich, dass ich vielleicht auch verlernt habe, die Schönheiten des Lebens wahrzunehmen und dafür dankbar zu sein. Das ist etwas, was man sich bewusst vornehmen muss: Dass man lernt das zu sehen, was man hat und dafür Danke sagt.
So schön diese kleinen und großen Geschenke auch sind, die das Leben mit sich bringt und die uns in Erinnerung bleiben – echte Dankbarkeit ist nicht von Umständen abhängig. Sie ist vielmehr eine Herzenshaltung. Denn ob ich dankbar bin, hängt oft davon ab, welche Perspektive ich einnehme: Ob ich auf das schaue, was mir gegeben wird oder auf das, was mir noch fehlt oder genommen wurde. Dankbarkeit hängt also nicht davon ab, was um mich herum passiert, sondern davon, was in mir passiert. Und je mehr Zeit ich mir nehme darüber nachzudenken, desto dankbarer werde ich. Denn was habe ich verdient? Was darf ich als Mensch fordern? Zu wissen, dass ich einen Gott habe, der durch und durch gut ist und mich liebt, stimmt mich unendlich dankbar.